- rumänische Literatur.
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Der geschriebenen rumänischen Literatur ging eine umfangreiche Volksdichtung mit einer Vielfalt von Gattungen voraus: Die Liebes- und Klagelyrik, v. a. die Doină sowie die epische Ballade (Mioriţa), in der Motive aus dem Hirtenleben oder der Geschichte verarbeitet sind. Reich entwickelt waren ferner die satirische, religiöse und magische Dichtung sowie das Märchen. In dieser lebendigen Tradition blieb die gesamte rumänische Literatur bis in die Gegenwart verwurzelt. Zwei Hauptperioden lassen sich in der Entwicklung der rumänischen Literatur unterscheiden: Während die ältere Periode eine enge Verbundenheit mit der byzantinischen, südslawischen und polnischen Kulturwelt zeigt, vollzieht die moderne, die mit der Einigung der Fürstentümer Moldau und Walachei (1862) begann, die entschiedene Hinwendung zum Westen, v. a. zur französischen Kultur. Die Loslösung vom Osten erfolgte in einer Übergangszeit, etwa von 1800 an, gefördert durch die nähere Berührung mit der neugriechischen und der italienischen Literatur.16. bis 18. JahrhundertDas eigentliche Schrifttum setzte im 16. Jahrhundert ein: Das älteste rumänische Schriftstück, ein Brief des Bojaren Neacşu, stammt von 1521. Dem wachsenden Bestreben nach dem Gebrauch der Volkssprache wirkte jedoch die alte Vorherrschaft des Slawischen in Kirche und Verwaltung entgegen. Die sozialpolitischen Veränderungen (die Förderung des Kleinadels durch die Zentralmacht, das Wachstum der Stadtbevölkerung u. a.) in Verbindung mit konfessionellen Impulsen, v. a. dem von Siebenbürgen ausgehenden Einfluss der lutherischen Reformbewegung, trugen zur Entstehung der ersten anspruchsvolleren Schriften in rumänischer Sprache bei. Es waren Übersetzungen kirchlicher Texte, drei Psalter und eine Apostelgeschichte. Die Einrichtung von Druckereien in Siebenbürgen und in den Fürstentümern gab der Übersetzertätigkeit neuen Aufschwung. In seiner Kronstädter Werkstatt druckte D. Coresi u. a. den lutherischen Katechismus und die vier Evangelien. Für die Ausbildung der rumänischen Literatursprache war v. a. die erste vollständige, im Auftrag des Fürsten Şerban Cantacuzino (1678-88) verfasste Bibelübersetzung (Bukarest 1688) bedeutsam. Eine weite Verbreitung fanden in dieser Zeit die Volksbücher, die verschiedenartige, zum Teil auch im Westen geläufige, über byzantinische und slawische Vermittlung in den rumänischen Sprachraum gelangte Stoffe behandelten. Das beliebteste unter ihnen war die Alexandererzählung »Alexandria«. Die späte Blüte, die Geschichten wie »Tausendundeine Nacht«, »Barlaam und Josaphat« u. a., alle Arten von Traum- und Weissagungsbüchern, astrologischen Schriften u. a. bei den Rumänen erlebten, wird als eine Verlängerung des westeuropäischen Mittelalters angesehen.Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die rumänische Sprache zunehmend in allen Zweigen der Literatur verwendet. Literarischer Charakter im engeren Sinn weisen allerdings nur wenige Werke, z. B. die Predigten (1643) von Varlaam (* um 1590, ✝ 1657) und die Verspsalmen des Metropoliten Dosoftei (* 1624, ✝ 1693) von 1673, auf. Den Höhepunkt der altrumän. Literatur bilden aber die unter dem Einfluss des polnischen Humanismus entstandenen Schriften der moldauischen Chronisten G. Ureche, M. Costin und I. Neculce. In Muntenien entfaltete sich, ebenfalls im 17. Jahrhundert, eine bedeutende Historiographie. Als ihr Hauptvertreter gilt Constantin Cantacuzino (* um 1640, ✝ 1716). Dem westlichen Geist seiner Zeit ebenbürtig war der moldauische Fürst D. Cantemir, der lange Zeit in Konstantinopel lebte, später jedoch - nach einer kurzen und unglücklichen Herrschaft in der Moldau - in Russland als Freund und Berater Peters I., des Großen, Asyl fand. Der vielseitige Gelehrte Cantemir benutzte zwar das Rumänische nur unregelmäßig, aber seine in dieser Sprache verfassten Werke, v. a. die als Tierfabel verschlüsselte politische Streitschrift »Istoria ieroglifică« (1705), nehmen dennoch eine einzigartige Stellung ein. Das in der Geschichtsschreibung bereits zutage tretende National- und Latinitätsbewusstsein bildete in der 2. Hälfte des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Grundlage für die historischen und philologischen Arbeiten der Siebenbürgischen Schule mit dem Zentrum in Blaj. Die Einführung des lateinischen Alphabets anstelle des kyrillischen blieb eine ihrer unumstrittenen Leistungen. Als Einziger unter den Siebenbürger Gelehrten dieser Zeit schuf I. Budai-Deleanu auch ein bedeutsames Dichtwerk, das komische Epos aus dem Zigeunerleben »Ţiganiada« (herausgegeben 1875-77). Neue Ideen verbreiteten sich auch jenseits der Karpaten, wo sich die sonst wenig populären Phanarioten als Vermittler erwiesen. Waren anfangs die griechische und italienische Literatur maßgebend, so zeichnete sich bald eine deutliche Orientierung an Frankreich ab. Neben der klassischen Literatur drangen jetzt, zum Teil durch französische Flüchtlinge begünstigt, die Gedanken der Aufklärung und der Revolution in die Fürstentümer vor.19. JahrhundertAls eine Zeit des beschleunigten geistigen Wandels erscheint die meist als Prämoderne bezeichnete Periode von 1800 bis 1830. Dem durch den Volksaufstand von 1821 und die Freiheitsbewegungen auf dem Balkan stimulierten Erneuerungsbedürfnis breiterer Bürgerschichten kam eine Flut von Übersetzungen, v. a. aus dem Französischen, entgegen. Die bedeutenden Schriftstellerpersönlichkeiten dieser Zeit (u. a. Gheorghe Asachi, * 1788, ✝ 1869, und I. Heliade-Rădulescu) zeichneten sich in hohem Maß als Organisatoren (als Gründer der ersten rumänischen Zeitschriften, Publizisten, Theaterleiter und Verfasser zahlreicher Übersetzungen und Imitationen) aus. In der Literatur überschnitten sich die Wirkungen verschiedener westlicher Strömungen wie Klassizismus, Aufklärung, Romantik. War die Lyrik bislang v. a. durch Dichter aus der Familie Văcărescu, u. a. Iancu Văcărescu (* 1792, ✝ 1863), der als »Vater der rumänischen Poesie« gilt, und Costache Conachi (* 1778, ✝ 1849) vertreten und zum Teil dem anakreontischen Modell verpflichtet, so brachte nach 1830 eine junge Dichtergeneration (u. a. G. Alexandrescu, D. Bolintineanu) neue Themen, Motive und Stimmungen in die rumänische Poesie ein, die an Vorbilder wie Lord Byron, A. de Lamartine, V. Hugo erinnern. In der Romantik liegt auch der Traditionalismus des Historikers, Politikers und Schriftstellers M. Kogălniceanu begründet. Im Umfeld der von ihm herausgegebenen einflussreichen Zeitschrift »Dacia literară«, die die Besinnung auf die Werte der eigenen Geschichte und die Annäherung an die Volksdichtung propagierte, wirkten u. a. der Prosaist Alecu Russo (* 1819, ✝ 1859) und C. Negruzzi, der Begründer der modernen rumänischen Novellistik. Aus der Liebe zur Vergangenheit nährte sich das Interesse der jungen Schriftsteller für die Gegenwart; dieses steigerte sich bei den »Achtundvierzigern« (Paşoptişti) zu brennendem Patriotismus und revolutionärem Enthusiasmus (N. Bălcescu). Führende Persönlichkeit der Zeit nach 1850 wurde V. Alecsandri, Verfasser von formvollendeten Gedichten, erfolgreichen Gesellschaftskomödien und rhetorisch wirksamen Versen national-patriotischer Inspiration.Die stärkste bestimmende Kraft im rumänischen Geistesleben des späten 19. Jahrhunderts bildete die 1863 gegründete literarische Gesellschaft Junimea. Ihre Mitglieder waren junge, im Ausland gebildete, meistens germanophile Intellektuelle, die für eine qualitative Erneuerung der rumänischen Kultur eintraten. Ihr führender Vertreter, T. L. Maiorescu, der als Begründer der modernen, ästhetisch fundierten rumänischen Literaturkritik gilt, wurde zum Mentor des literarischen Lebens. Zum weiten Kreis der Junimea-Freunde gehörten zeitweise die bedeutendsten Schriftsteller der Zeit: neben M. Eminescu der Dramatiker und Novellist I. L. Caragiale, der Erzähler I. Creangă und der Novellist I. Slavici, ferner der Gelehrte und Prosaist A. Odobescu sowie der Romanschriftsteller D. Zamfirescu. Diesen Persönlichkeiten, unter denen Eminescu zweifellos die überragende war, verdankt die rumänische Moderne ihren ersten Höhepunkt. Obwohl gefühlsmäßig der Vergangenheit, eigentlich einem mythischen Mittelalter zugewandt, war Eminescu, wie seine vielseitigen Interessen auf literarischem, sprachlichem, wissenschaftlichem und politischem Gebiet bezeugen, ein Kind seiner Zeit. Von der Philosophie I. Kants und v. a. A. Schopenhauers beeinflusst, brachte er eine pessimistische Weltanschauung in die rumänische Literatur ein. Sein Geniekult, seine Naturliebe sowie u. a. seine großartigen Fantasieentwürfe lassen seine Verwandtschaft mit der deutschen Romantik erkennen. Wesentliche Impulse verdankte er aber auch der rumänischen Volksdichtung. Den epigonalen Tendenzen, die sich in der Nachfolge Eminescus abzeichneten, widersetzte sich ganz bewusst A. Macedonski, der in Paris, unter den Parnassiens und den Dichtern des Symbolismus seine Meister suchte. Macedonski galt auch als Gegner der Junimea, die im Herausgeber der Zeitschrift »Contemporanul«, dem Literaturtheoretiker und militanten Sozialisten C. Dobrogeanu-Gherea, bereits einen starken Kontrahenten gefunden hatte. Ein Gegengewicht zu Maiorescus Zeitschrift »Convorbiri literare« schuf außerdem der Bukarester Historiker und Linguist B. P. Haşdeu, der auch als Belletristikautor hervortrat, durch eigene Zeitschriften.20. JahrhundertZu Beginn des 20. Jahrhunderts traten die um die Zeitschriften »Sămănătorul« (herausgegeben von N. Iorga) und »Viaţa românească« (herausgegeben von G. Ibrăileanu) gruppierten Schriftsteller für eine nationalspezifische, vorwiegend dem bäuerlichen Leben zugewandte Literatur ein. Der lebensfrohe, bei einer breiten Leserschaft beliebte G. Coşbuc und A. Vlahuţă waren für die Richtung von »Sămănătorul« tonangebend: Um sie sammelte sich bald eine Reihe von begabten Schriftstellern, u. a. die Lyriker Stefan Octavian Iosif (* 1875, ✝ 1913) und O. Goga sowie Ion Alexandru Brătescu-Voineşti (* 1868, ✝ 1946), ein Meister der Kurzgeschichte; der prominenteste unter ihnen war M. Sadoveanu. Als »Poporanismus« bezeichnete sich die vom Literaturhistoriker und -kritiker G. Ibrăileanu ins Leben gerufene Bewegung, der u. a. die sozialkritischen, antisentimentalen und antiidyllischen Prosawerke eines G. Galaction oder I. Agârbiceanu entsprachen. Im Gegensatz zur bodenständigen Dichtung entwickelte sich der Symbolismus, der von dem Literaturhistoriker und Linguisten O. Densuşianu gefördert wurde und Werke wie die von I. Minulescu und G. Bacovia hervorbrachte, die zum wertvollsten Bestand der rumänischen Moderne gehören. Aus dieser Bewegung, zu der zahlreiche andere Autoren wie Ştefan Petică (* 1877, ✝ 1904), D. Anghel u. a. gehörten, gingen auch der Mitbegründer des Dadaismus, T. Tzara, sowie der führende rumänische Avantgardist der 1920er-Jahre, I. Vinea, hervor.Die Gegensätzlichkeit einer traditionalistischen und einer fortschrittlichen Grundhaltung lebte nach 1920 bis zum Zweiten Weltkrieg weiter in der Auseinandersetzung zwischen den Schriftstellern der Zeitschrift »Gîndirea« (ihr Wortführer war Nichifor Crainic, * 1889, ✝ 1972, dem die betont orthodoxe, zunehmend konservative und schließlich reaktionär-faschistische Ausrichtung der Zeitschrift zuzuschreiben ist) und den vorwiegend in der französischen Kultur verwurzelten, das Modernitätspostulat bejahenden Autoren E. Lovinescu, Camil Petrescu, Vladimir Streinu (* 1902, ✝ 1970), Şerban Cioculescu (* 1902, ✝ 1988) u. a. Der Reichtum der Themen und Stilrichtungen sowie die ungewöhnlich hohe Zahl der Persönlichkeiten, die sie vertraten, zeichnen die Periode zwischen den beiden Weltkriegen als Blütezeit der rumänischen Literatur aus. Im Bereich der Prosa wirkten u. a., neben dem bereits berühmten Sadoveanu, L. Rebreanu, Hortensia Papadat-Bengescu, Camil und Cezar Petrescu, Anton Holban (* 1902, ✝ 1937), Gib. I. Mihăescu (* 1894, ✝ 1935) sowie der verspätete Décadent M. I. Caragiale, ferner der im Ausland berühmt gewordene P. Istrati. Entdeckt wurde jetzt auch die Antiprosa des unbekannt verstorbenen Urmuz. Die Lyrik erreichte durch T. Arghezi, L. Blaga, I. Barbu einen neuen Höhepunkt; bedeutend waren beziehungsweise sind auch I. Pillat, A. Maniu, Dan Botta (* 1907, ✝ 1958) und Gellu Naum (* 1915, ✝ 2001). Eine Vielzahl von mehr oder weniger kurzlebigen, aber fruchtbaren Avantgardegruppen - sie nannten sich u. a. »Konstruktivisten«, »Integralisten«, »Surrealisten« - entstand. Aus ihren Reihen kamen Ilarie Voronca (* 1903, ✝ 1946), G. Bogza, Ştephan Roll (* 1903, ✝ 1974), Gherasim Luca (* 1913, ✝ 1994) u. a. In den 30er-Jahren trat eine selbstbewusste »junge Generation« in Erscheinung. Sie hatte in M. Eliade, E. Ionescu (französisch Eugène Ionesco) und E. Cioran, die bald das Land endgültig verlassen und im Westen zu internationalem Ruhm gelangen sollten, sowie in dem Philosophen Constantin Noica (* 1909, ✝ 1987) und dem Kunstkritiker Petru Comarnescu (* 1905, ✝ 1970) ihre glänzendsten Vertreter. Im Bereich der philosophischen Prosa ragten die Werke Blagas heraus, der Historiker N. Iorga entfaltete seinerseits eine gigantische Schaffenskraft; durch G. Călinescu, T. Vianu, Mihai Ralea (* 1896, ✝ 1964), Pompiliu Constantinescu (* 1901, ✝ 1946) u. a. (neben den bereits erwähnten Kritikerpersönlichkeiten) erlebten auch Literaturgeschichte und Literaturkritik ihr »goldenes Zeitalter«.Der Zweite Weltkrieg und die Ausrufung der Volksrepublik (1947) waren für die rumänische Literatur ein folgenschwerer Einschnitt. Nur ausnahmsweise und meistens um den Preis beträchtlicher Kompromisse konnten die älteren Schriftsteller (Sadoveanu, Arghezi, Z. Stancu u. a.) ihre Tätigkeit fortsetzen. Bis etwa 1964 stand die Literatur im Zeichen des sozialistischen Realismus, der allen modernistischen Bestrebungen ein Ende bereitete. Bedeutende Werke schufen, den formal-thematischen Zwängen zum Trotz, Camil Petrescu, Călinescu, M. Preda, P. Dumitriu. Auf die vorübergehende Liberalisierung des Geisteslebens Mitte der 60er-Jahre, die v. a. in der Lyrik zu einem Wiederanknüpfen an die Traditionen der Zwischenkriegszeit führte, folgte ein neuer Aufschwung sowohl der Dichtung (A. Ş. Doinaş, M. Sorescu, N. Stanescu, Ana Blandiana, u. a.) wie auch des Romans (N. Breban, Fănuş Neagu, * 1932; Alexandru Ivasiuc, * 1933, ✝ 1977), der Novelle (Ş. Bănulescu, A. E. Baconsky, Nicolae Velea, * 1936) und der Kritik (Ovid S. Crohmălniceanu, * 1921; Dumitriu Micu, * 1928; Nicolae Manolescu, * 1939; Ion Negoiţescu, * 1921, u. a.). Kennzeichnend für die junge Literatur waren die Abkehr vom Politischen, die Fantastik und die ästhetisierende Erprobung neuer Formen und Stile (L. Dimov, Dumitriu Ţepeneag, * 1937; D. R. Popescu. In den 70er-Jahren zeichnete sich jedoch bereits eine neue Verhärtung des kulturpolitischen Kurses ab, die bald zur brutalen Repression aller nichtdiktaturkonformen Äußerungsversuche führte. Zahlreiche Schriftsteller mussten das Land verlassen (P. Goma, Ţepeneag, Negoiţescu u. a.). Der allgemeinen lähmenden Hoffnungslosigkeit wirkten u. a. Autoren wie Constantin Ţoiu (* 1923), Augustin Buzura (* 1938), Sorin Titel (* 1935, ✝ 1985), George Bălăiţă (* 1935) in der Prosa und Ileana Mălăncioiu (* 1940), M. Dinescu in der Poesie entgegen. Beim Sturz des Diktators N. Ceauşescu (Dezember 1989) waren viele Schriftsteller politisch aktiv; publiziert wurden seitdem Zeugnisse der kommunistischen Gewaltherrschaft (Berichte, Tagebücher, Erinnerungen aus dem Gefängnis, z. B. von C. Noica und Nicolae Steinhardt, * 1912, ✝ 1985) sowie bis dahin unveröffentlichte Werke regimekritischer und exilierter Autoren (Blaga; Naum; Eliade; Cioran; Dumitriu; Goma; Ţepeneag; Bujor Nedelcovici, * 1936; Norman Manea, * 1936; rehabilitiert wurden u. a. Nae Ionescu, * 1890, ✝ 1940; Mircea Vulcănescu, * 1904, ✝ 1952). Vermehrt Anfang der 90er-Jahre verließen wieder junge Künstler das Land; nach dem demokratischen Machtwechsel 1996 liberalisiert sich auch das kulturelle Leben. Die Literaten der neuen Generation sind in Prosa und Dramatik oft von der amerikanischen Postmoderne beeinflusst, bedienen sich jedoch auch anderer Stilrichtungen; zu den wichtigsten zählen u. a. George Cuşnarencu (* 1951), Ştefan Caraman (* 1967), Horia Gârbea (* 1962), Mircea Cărtărescu (* 1956), Mircea Nedelciu (* 1950), Iosif Naghiu (* 1932), in der Lyrik Mariana Marin (* 1956) und Elena Stefoi (* 1954); die Literaturtheorie und -kritik vertritt Mircea Mihăieş (* 1954).B. Munteanu: Gesch. der neueren r. L. (a. d. Frz., Wien 1943);Istoria literaturii române, hg. v. E. Petrovici, 3 Bde. (Bukarest 1964-73);T. Vianu: Arta prozatorilor români, 2 Bde. (Neuausg. ebd. 1966);A. Piru: Panorama deceniului literar românesc, 1940-1950 (Bukarest 1968);A. Piru: Istoria literaturii române, 2 Bde. (ebd. 1970);D. Micu: Inceput de secol. 1900-1916 (ebd. 1970);O. S. Crohmǎlniceanu: Literatura română între cele două războaie mondiale, 3 Bde. (Bukarest 1-21972-75);Scriitori români, hg. v. M. Zaciu (Bukarest 1978);Dicţionar cronologic literatura româna, hg. v. I. C. Chiţimia u. a. (ebd. 1979);Dicţionarul literaturii române de la origini pînă la 1900, hg. v. der Academia Republicii Socialiste România (ebd. 1979);G. Stanomir: Die rumän. Dramatik nach 1945 (1979);N. Cartojan: Istoria literaturii române vechi (Neuausg. Bukarest 1980);E. Lovinescu: Istoria literaturii române contemporane, 3 Bde. (Neuausg. ebd. 1981);G. Călinescu: Istoria literaturii române de la origini pînă în prezent (ebd. 21982);N. Iorga: Istoria literaturii românesti, 3 Bde. (Neuausg. ebd. 1983);Lit. Rumäniens, 1944 bis 1980, bearb. v. Z. Dumitrescu-Buşulenga u. a. (a. d. Rumän., Berlin-Ost 1983);N. Manolescu: Istoria critică a literaturii române, auf mehrere Bde. ber. (Bukarest 1990 ff.);E. Behring: Rumän. Literaturgesch. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (1994).
Universal-Lexikon. 2012.